Für jeden von uns hat das Bad einen anderen Stellenwert im Leben. Egal ob wir es lieben stundenlang im Bad zu verweilen, uns mit Liebe zu pflegen und zu hegen, oder aber nur schnell unter die Dusche hüpfen – in einem Punkt hat das Bad immer die gleiche Aufgabe. Es reinigt uns. Wir befreien uns vom Schweiss und vom Schmutz der sich so im Laufe der Zeit ansammelt. Wir widmen in dieser Zeit unsere volle Aufmerksamkeit unserem Körper. Wir ordnen unsere Gedanken, entspannen nach einem anstrengenden und langen Arbeitsalltag und können abschalten. Wir können so richtig frisch und sauber in einen neuen Tagesabschnitt starten. Kurz gesagt, werfen wir durch das Bad Ballast ab.

Umso wichtiger ist es, dass dies in einem geordneten und Harmonie ausstrahlenden Ambiente geschieht. So ist es ungemein leichter nicht nur unserem Körper, sondern auch unseren Gedanken Raum zu geben.

Das wohlige Gefühl, welches uns nach der Körperreinigung begleitet, lässt sich auch auf die Wirkung von entrümpelten Räumen umlegen. Die Transformation, die wir Menschen erleben, sobald wir uns mit dem Ballast in unserem Leben und unseren Räumen befassen ist fabelhaft. Wäre es nicht wunderbar, das wohlige Gefühl der Reinigung auch in den Wohnräumen zu fühlen? Die tägliche Körperpflege in einem schön geordneten, entrümpelten Bad, erinnert regelmäßig daran, welches Gefühl sich in allen anderen, ordentlich entrümpelten Wohnräumen einstellen kann.

Räume haben eine direkte Auswirkung auf unser Wohlbefinden. Deshalb fühlen wir uns durch das Ausmisten sehr schnell leicht, klar und entspannt, auch wenn das Ausmisten viel Arbeit gewesen ist. Indem wir durch Ausmisten Platz in unseren Räumen schaffen, ist es nicht mehr so „stickig“, es verändern sich regelrecht die Luft und der Geruch – wir können buchstäblich aufatmen. Die stagnierende Lebensenergie kommt wieder in den Fluss. Ausmisten ist wie ein intensives, dauerhaftes Lüften der Lebensräume.

 

Warum ist es wichtig weniger zu haben?

Stellen Sie sich vor, dass Sie mit allen Gegenständen, die Sie besitzen, mit dünnen roten Fäden verbunden sind. Je dichter die Fäden sind, desto unbeweglicher werden Sie…

 

Ausmisten im Bad – wie gehen wir hier am Besten vor?

Viele von uns decken sich mit jeder Art von Sonderangeboten ein, weil sie befürchten, die Sachen nie wieder so preiswert zu bekommen. Dieses Phänomen taucht in jeder Preisklasse und bei den unterschiedlichsten Produkten auf, unabhängig davon, ob wir diesen Gegenstand benötigen oder nicht. Die Auswirkungen sind auch im Badezimmer zu sehen. Da stehen dann, im besten Fall im Spiegelschrank versteckt, Deos, Zahnpastatuben, Cremes für den Tag und für die Nacht, Augengels, Nagellack in den unterschiedlichsten Farben – alles in unglaublichen Mengen….

1. Verschaffen Sie sich gründlichen Überblick

Räumen Sie am Besten zuerst all Ihre Schränke aus. Reinigen Sie bei dieser Gelegenheit gleich die gesamten Schränke, Regale und Körbe. Hierzu eignet sich zum Beispiel eine große Box gut in die Sie alle Gegenstände geben können. Sie werden staunen, welche Berge an Pflegemitteln sich hier auftürmen…

 

2. Ordnen Sie alles nach Themenbereichen

Hier können Sie ganz nach Lust und Laune vorgehen. Empfehlenswert ist hier jedoch, die Gegenstände nach Körperregionen zu sortieren. z.B. Haare, Gesicht, Körper, Nagelpflege usw.

 

3. Das Aussortieren kann losgehen

Setzen Sie dazu Ihre Sinne ein, riechen Sie an den Produkten und schauen Sie sich die Konsistenz an. Die Wimperntusche wird bröselig? Der Nagellack zersetzt sich in seine Bestandteile? Der Duft Ihres Lieblingsparfüms hat sich verändert? Dann nichts wie weg damit. Spätestens wenn sich Farbe, Geruch oder Beschaffenheit verändert haben, sollten Sie das Produkt entsorgen. Kontrollieren Sie auch immer das Haltbarkeitsdatum.

Hier habe ich einen kleinen Überblick über das Haltbarkeitsdatum von geöffneten Pflegeutensilien zusammengestellt:

• Abgelaufene Kosmetik kann Keime verbreiten und für Hautirritationen und Pickel sorgen.
• Prinzipiell halten Bade- und Duschprodukte (Shampoo und Duschgele) 12 Monate. Das selbe gilt für Bodylotions.
• Sonnenschutz behält seine Wirkung für 1 Jahr nach dem ersten öffnen.
• Gesichts- und Feuchtigkeitscremen sowie Seren und Konzentrate halten je nach Inhaltsstoffen zwischen 6 und 12 Monaten.
• Nur kurze Haltbarkeit hat Mascara, nach 2-3 Monaten beginnt er zu bröckeln.
• Am längsten hält tatsächlich Deo. Man kann es verwenden bis es austrocknet.

Angebrochene Artikel und Gratisproben, immer gerne für Reisen gesammelt, ebenso wie die „Probepäckchen“ aus Zeitschriften und von der Drogeriemarktkasse oder Apotheke sollten Sie immer möglichst rasch aufbrauchen.

 

4. Bereiten Sie dem Sammelsurium ein Ende

Man sammelt und sammelt, der Berg wird immer größer, doch man greift nur ganz selten zu einer dieser Packungen. Mein Tipp hier: lassen Sie Überflüssiges los, bringen Sie Ordnung hinein und schaffen Sie somit neuen Freiraum.

Sortieren Sie großzügig aus und behalten Sie nur drei oder vier Exemplare der Proben für den Notfall.

Stellen Sie den Rest gut sichtbar an den Badewannenrand oder in die Dusche zum stetigen Verbrauch oder verschenken es. Es hilft auch bereits im Vorfeld diverse Gratisproben abzulehnen oder auf ein Minimum zu reduzieren. Horten Sie nichts!

 

5. Stehen Sie zu Ihrem Äusseren

Es reicht, wenn Sie Ihre Kosmetik und Pflegeprodukte auf das Wesentliche reduzieren. Wir brauchen wirklich nicht für jede eigene Körperregion eine Creme und auch nicht 5 Haarshampoos.

Keine Creme der Welt kann die Haut eines Menschen um 20 Jahre jünger machen. Wir dürfen zu unserem Alter stehen und auch mal ein paar gepflegte Falten haben. Benützen Sie Ihre drei oder vier Produkte für Haut, Haare und Körper und kaufen Sie nur das nach, was ausgeht.

 

6. Vermeiden Sie Hamsterkäufe

Nur allzu leicht wird man Opfer von verlockenden Angeboten der verschiedensten Drogeriegeschäfte. Aber wenn man ehrlich ist, wiederholen sich die Angebote regelmäßig und heutzutage befindet sich in jedem noch so kleinen Ort zumindest ein Supermarkt in dem man fast rund um die Uhr diverse Pflegeprodukte erwerben kann. Sind es ein paar Euro wirklich Wert kostbaren Lebensraum mit gehorteten Produkten zu „verstopfen“?

Eine Möglichkeit, Hamsterkäufen zu entgehen, besteht darin, die Rabattkarten von allen möglichen Geschäften zu entsorgen und sich aus den Newslettern auszutragen.

 

7. Der Medikamentenschrank

Ihre Medikamente bewahren manche Menschen in einem extra dafür vorgesehenen Schrank im Bad auf. Auch hier ist es wichtig auf das Haltbarkeitsdatum der Arzneimittel zu achten. Gerade bei Medikamenten geht es schnell, dass sie ihre Wirkung verlieren. Geöffnete medizinische Salben und Cremen halten je nach Wirkstoffen nur sehr kurz und werden schnell ein guter Nährboden für die verschiedensten Keime und sollten rasch aufgebraucht oder aber bei Nichtverwenden entsorgt werden. Übrigens können abgelaufene Medikamente jeder Art in jeder öffentlichen Apotheke kostenlos abgegeben werden.

 

8. Die richtige Ordnung

Alles, was Sie nicht täglich benutzen, sollten Sie hinter verschlossenen Türen aufbewahren. Um im Bad noch mehr Freiraum zu schaffen, sollten keine Gegenstände unnötig herumliegen .Hierfür können Halterungen für Seife, Rasierer oder den Zahnputzbecher zum Aufkleben oder mit Saugnapf als Befestigung, eine hilfreiche Option sein. Kleine Dinge, wie Kosmetikprodukte, Haargummis, Schmuck usw. sollten in Körben oder Boxen verstaut werden, da sie ein unruhiges Ambiente begünstigen. Gleiches gilt für Körperwaage oder Hocker. Diese fallen nicht so schnell ins Auge, wenn sie an die Wand gelehnt werden. Der Vorteil des Ganzen? Ihr Badezimmer sieht ordentlich und ansprechend aus, und der Putzaufwand hält sich sehr in Grenzen.

Ich wünsche Ihnen nun ganz viel Motivation und Spass beim Entrümpeln und Geniessen!

Fotoquelle: Pixabay